Maßnahmen durchführen
Sie haben nun die größten Arbeitspakete zum Aufbau Ihrer betrieblichen Arbeitsschutzorganisation umgesetzt. Dieses Kapitel zeigt Ihnen, wie Sie vorgehen können und was Sie berücksichtigen sollten. |
Welche Fragen werden hier beantwortet? |
Wie setze ich die geplanten Maßnahmen um?
Prioritäten, Verantwortlichkeiten, Termine
Geplante Maßnahmen Schritt für Schritt umsetzen
Sie werden im Unternehmen möglicherweise nicht alle Schwachstellen sofort beheben können, für die Sie Maßnahmen festgelegt haben. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen sollte daher sinnvollerweise mit Hilfe eines Prioritätenplanes erfolgen.
Leitfragen für die Prioritätensetzung sind
- Wo liegen die größten Gefährdungen?
- Was lässt sich umgehend und schnell verändern?
- In welcher Reihenfolge werden die weiteren Maßnahmen umgesetzt?
Verantwortlichkeiten und Zeitplanung festlegen
Wichtig ist, festzulegen,
- Wer Was Wann tut
- Zu welchem Zeitpunkt eine Aufgabe abgeschlossen sein soll
- Welche Mittel zur Durchführung der Maßnahmen zur Verfügung gestellt werden müssen
Wenn Sie nicht alles selbst bearbeiten, sondern Aufgaben delegieren, sollten Sie
- die Verantwortlichkeiten für die betreffenden MitarbeiterInnen festlegen
- klare Absprachen mit ihnen treffen, was zu tun ist
- feste Terminvereinbarungen mit ihnen treffen
- dafür Sorge tragen, dass die erforderlichen Mittel für die umzusetzenden Maßnahmen rechtzeitig bereitstehen
Tipp! |
Bedenken Sie, dass auch bei einer Delegation von Aufgaben die Verantwortung nach wie vor beim/bei der ArbeitgerberIn liegt! |
Bewährt sich der Aufbau meiner Arbeitsschutzorganisation?
Grundlage einer effektiven Arbeitsschutzorganisation: Information und Partizipation
Egal, ob Sie selbst agieren oder Aufgaben delegieren: Bei der Umsetzung der betrieblichen Maßnahmen bewährt sich bereits eindeutig die Arbeitsschutzorganisation, die Sie bis zu diesem Schritt aufgebaut haben:
- Sie haben Arbeitslabläufe und Arbeitsorganisation im Unternehmen durchleuchtet und Schwachstellen aufgedeckt
- Sie planen die Umsetzung von Maßnahmen zur Behebung dieser Schwachstellen, die zum Arbeitsschutz ebenso wie zu betriebswirtschaftlichen Effizienzsteigerungen beitragen
- Sie haben Ihre MitarbeiterInnen bei allen Schritten einbezogen, sodass Sie ihr Wissen und ihre Erfahrungen nutzen konnten
- So sind Ihren MitarbeiterInnen auch die betrieblichen Verbesserungsmaßnahmen bekannt und werden als Resultat der Zusammenarbeit auch mitgetragen
- Zuständigkeiten, Verantwortlichkeiten und Termine sind in der Ablauforganisation verankert.
Transparenz und Kontrolle mithilfe einer rationellen Dokumentation
Ein unverzichtbares Hilfsmittel für Transparenz und Kontrolle der betrieblichen Arbeitsschutzorganisation ist eine gute Dokumentation.
Sie haben bis hierher alle Schritte des Aufbaus der betrieblichen Arbeitsschutzorganisation dokumentiert: Von den ermittelten Gefahrenquellen bis zu den geplanten Maßnahmen. Diese Dokumentation ist nun die Grundlage für das Festhalten und den schriftlichen Nachweis, welche Maßnahmen bis zu welchem Zeitpunkt von wem umzusetzen sind.
Praxishilfe: Das Beispiel-Formular, das Sie bereits im Abschnitt „Gefährdungen ermitteln und beurteilen“ kennengelernt haben, zeigt, wie Sie eine übersichtliche Dokumentation erstellen können (Beispiel und Formular). Das Formular listet (hier beispielhaft auf Grundlage der „Leitlinie Gefährdungsbeurteilung“) Gefährdungsquellen im Unternehmen auf und enthält Spalten für den Vermerk der zu ergreifenden Maßnahmen einschließlich Verantwortlichkeiten und Terminsetzung für die Umsetzung. Es bietet mit einem Blick eine Übersicht über den Stand der Arbeitsschutzorganisation für jede Schwachstelle. |