Weibliche und männliche Beschäftigte (Frauen und Männer) im Arbeitsschutz

 

Gefährdungsbeurteilungen sind die Grundlage für Arbeitsschutz-Maßnahmen im Betrieb. Sie verursachen zunächst Kosten, sind aber notwendig, um ggfs. weit höhere Kosten infolge von Gesundheitsverschleiß, Fehlzeiten, Fluktuationen und anderen betrieblichen Reibungsverlusten zu vermeiden.

Damit Prioritäten richtig gesetzt und wirksame Maßnahmen ergriffen werden können, müssen die im Unternehmen vorhandenen Gefährdungen für die Beschäftigten tatsächlich identifiziert werden. Das bedeutet, dass bei der Ermittlung und Beurteilung von Gefährdungen berücksichtigt wird,  welche Personen  die Tätigkeit ausführen:

Frauen und Männer haben z.B.

  • eine unterschiedliche körperliche Konstitution,
  • gehen mit Risiken und Gefährdungen unterschiedlich um,
  • haben ein unterschiedliches Belastungsempfinden,
  • gehen mit der eigenen Gesundheitsfürsorge unterschiedlich um
  • sind durch familiale Aufgaben unterschiedlich “vor”belastet.

Gleiche Belastungen und Risiken bei der Arbeit haben daher unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer. Das muss bei Gefährdungsbeurteilungen und bei der Gestaltung von Arbeitsschutzmaßnahmen berücksichtigt werden.

Es ist also notwendig, in den Blick zu nehmen, dass Belastungsfaktoren und gesundheitliche Risiken für weibliche und männliche Beschäftigte unterschiedlich sind und unterschiedlich wirken. Um Arbeitsschutzmaßnahmen im Unternehmen wirklich effektiv gestalten zu können, müssen die hieraus resultierenden Folgen erkannt und entsprechend geschlechtersensibel agiert werden.

Ein geschlechtersensibler betrieblicher Arbeitsschutz umfasst

  • die geschlechtersensible Planung und Durchführung der Gefährdungsermittlungen
  • eine geschlechtersensible Beurteilung und Auswertung der Ergebnisse sowie
  • die Festlegung geschlechtersensibler Maßnahmen.

 

Praxishilfe:

Das Modell zur stärkeren Geschlechterdifferenzierung bei der Risikoanalyse liefert wichtige Hinweise dafür, wie der betriebliche Arbeitsschutz geschlechtersensibel gestaltet werden kann.

Vertiefende Informationen und Hilfestellungen finden Sie in den folgenden Links:

Die Berücksichtigung des Geschlechteraspekts bei der Risikoanalyse
Geschlechtsspezifische Fragen im Zusammenhang mit Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit
Warum Gender Mainstreaming in der Gesundheitsförderung?

 

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